Streaming Abmahnung – was ist das?
Uns erreichen täglich widerkehrende Fragen zum Thema Abmahnungen, die wir gerne für Sie aufschreiben und beantworten möchten. Einige dieser Fragen sind:
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eine Streaming Abmahnung zu bekommen?
- Wie hoch sind die Kosten einer Streaming Abmahnung?
- Was tue Ich mit einer Streaming Abmahnung aus den Jahren 2017 und 2018?
- Was ist Streaming?
- Was ist eine Abmahnung?
In diesem Artikel wird also erläutert, was eine Abmahnung wegen Streamings ist, was Streaming bedeutet, wie man dagegen vorgehen sollte und was man beachten muss. Weiterhin soll erklärt werden, warum eine Streaming Abmahnung besonders in den Jahren 2017 und 2018 versendet wurden, wie damit umzugehen ist und welche Kosten eine Streaming Abmahnung verursachen kann.
Sie haben eine Abmahnung erhalten?
Abmahnung und Streaming? Was ist Streaming überhaupt?
Unter Streaming versteht man laut Wikipedia „die gleichzeitige Übertragung und Wiedergabe von Video- und Audiodaten über ein Rechnernetz. Den Vorgang der Datenübertragung selbst nennt man Streaming und übertragene („gestreamte“) Programme werden als Livestream oder kurz Stream bezeichnet“.
Die Wiedergabe von Programmen über einen Livestream unterscheidet sich meist vom klassischen Rundfunk. Während beim Rundfunk an eine unbestimmte Anzahl Empfänger zugleich gesendet wird (Broadcast), handelt es sich beim Streaming meist jeweils um eine Direktverbindung zwischen dem Server des Senders und dem Client jedes einzelnen Benutzers. Die Verbreitung erfolgt oftmals über Streaming-Portale und internetbasierte Mediatheken. (Nachzulesen unter anderem hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Streaming_Media ) Hierzu noch ein interessanter Fakt: Das Streaming von Videos ist nach Schätzungen von 2019 für 80 % der Zunahme des globalen Datenverkehrs verantwortlich und verbraucht enorme Energiemengen.
Sie haben eine Streaming Abmahnung erhalten?
Was ist eine Abmahnung im Zusammenhang mit Streaming?
Nun da wir wissen, was Streaming ist gilt es noch zu klären, was eine Abmahnung ist. Auch hier kann uns Wikipedia weiterhelfen. Laut Wikipedia ist eine Abmahnung eine „formale Aufforderung, eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes Verhalten zu unterlassen“. Eine Abmahnung kann in verschiedenen Rechtsgebieten wie Markenrecht, gewerblichen Rechtsschutz, Urheberrecht oder auch Arbeitsrecht durch einen Rechtsanwalt gestellt werden. Im Bezug auf Streaming interessieren uns nur die Abmahnungen im Urheberrecht, da es bei Abmahnung wegen Streaming um die Verletzung des Urheberrechts der gestreamten Filme geht.
Eine Streaming Abmahnung ist also die offizielle Aufforderung eines Eigentümers von geistigem Eigentum (Film) das Werk nicht mehr zu verbreiten.
In dem Bezug ist es auch sehr interessant, dass in einer Streaming Abmahnung nicht das Anschauen des Films sondern das Verbreiten des Films abgemahnt wird. Viele Streamingdienste, bei denen Filme angeschaut werden laden den Film nämlich nicht nur temporär herunter sondern stellen diesen auch gleichzeitig anderen Benutzern derselben Plattform zur Verfügung. Und das ist die eigentlich illegale Handlung, wegen der man eine Abmahnung wegen Streaming bekommt.
Das wäre also so als würde man vor einem DVD Laden stehen und selbst gebrannte DVDs von einem im Laden erhältlichen Film verschenken. Da ist es ein stückweit nachvollziehbar, dass der Besitzer und Ersteller des Films, der ja auch Geld investiert hat um den Film erstellen zu lassen dagegen vorgehen möchte. Früher hätte er das mit einem Anwalt oder der Polizei vor Ort gemacht, nun, da sich das Vergehen ins Internet verlagert hat macht er es mit einer Stream Abmahnung
Streaming Abmahnung Wahrscheinlichkeit: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eine Abmahnung wegen Streaming zu bekommen?
Die Wahrscheinlichkeit eine Abmahnung wegen Streaming zu erhalten ist schwer zu ermitteln. Es gibt einige Umfragen unter Anwaltskanzleien und abgemahnten Personen selbst, auch wurden bereits Anfragen an die abmahnenden Kanzleien versendet. So richtig ist das Thema aber nicht durchleuchtet und die abmahnenden Kanzleien werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht darauf antworten, da Sie nicht daran interessiert sind, dass sich Verbraucher Ihre Chancen ausrechnen können wegen des Streamens eines Filmes abgemahnt zu werden. Fest steht nur, dass nicht jedes streamen unmittelbar zu einer Abmahnung führt. Es gibt verschiedene Portale bei denen besonders häufig Abmahnungen festgestellt werden und auch Portale, bei denen gar nicht abgemahnt wird. Entscheidend hier ist wieder die Frage, ob derjenige, der den Film anschaut auch gleichzeitig den Film weiterverbreitet. Ist das aufgrund der Einstellungen der Plattform nicht möglich kann eine Abmahnung wegen Streaming nicht erfolgen, da das geistige Eigentum der Filmemacher nicht verletzt wird.
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Streaming Abmahnung Kosten: Wie hoch sind die Kosten für eine Streaming Abmahnung?
Die alles entscheidende Frage für abgemahnte Personen ist natürlich die Frage der Kosten, die eine Streaming Abmahnung mit sich bringt. Der finanzielle Schaden ist das, was den meisten Schmerz hervorruft, mehr noch als die Frage ob man Schuld hat oder nicht oder ob man im Recht ist oder nicht. Die Kosten für eine Streaming Abmahnung kann man wie folgt unterteilen:
- Kosten, die die Kanzlei in der Abmahnung verlangt
- Kosten, die anfallen um gegen die Abmahnung vorzugehen
Kosten, die die Kanzlei in der Abmahnung verlangt
Die Kosten, die die abmahnende Kanzlei im Abmahnungsschreiben fordert sind in zwei Kostenpunkte aufgeteilt: zum einen ist da der Schadensersatz. Der Schadensersatz ist das Geld, dass die Firma, die das geistige Eigentum des gestreamten Werks besitzt dafür einfordert, dass Ihr Werk (geistiges Eigentum) unentgeltlich im Internet von der abgemahnten Person zur Verfügung gestellt wird. Man kann sich das wie folgt aus der Sicht der Filmfirma vorstellen: dadurch, dass das Werk gratis im Internet abrufbar war und Menschen sich den Film im Internet angeschaut haben entgehen der Firma Einnahmen, wie z.B. durch Kinobesuche oder DVD Verkäufe. Diese Einnahmen, die dem Eigentümer dadurch entgehen werden als „Schaden“ angesehen.
Und da der Abgemahnte dafür verantwortlich ist, dass der Film gratis zu sehen war (er hat Ihn beim eigenen Anschauen auch anderen zur Verfügung gestellt) möchte die Firma eine Ersatzzahlung für den entstandenen Schaden einfordern: den Schadensersatz.
Der Schadensersatz kann unterschiedlich hoch sein, je nachdem was für ein Werk abgemahnt wurde, ob Film oder Serie oder gar mehrere Filme. In den meisten Fällen (Filme) beträgt der Schadensersatz 700 €. Dieser Betrag geht an den Inhaber der Urheberrechts (meistens: Filmfirma).
Der zweite Kostenblock, den die abmahnende Kanzlei einfordert sind die Rechtsanwaltskosten oder Rechtsverfolgungskosten. Dies ist die Gebühr, die die Rechtsanwälte dafür verlangen, dass Sie das Recht der abmahnenden Partei einfordern, die Abmahnung erstellen und versenden etc. Da die abgemahnte Person potenziell im Unrecht ist, muss Sie zusätzlich zum Schadensersatz auch die Rechtsverfolgungskosten begleichen. Diese Kosten orientieren sich immer am Streitwert und werden nach einer Tabelle berechnet. Vereinfacht könnte man sagen, je höher der Streitwert, desto höher sind auch die Rechtsverfolungskosten. Meistens sind die Kosten für eine Serie auch hier geringer als die für einen Film. Die Rechtsverfolgungskosten gehen an die abmahnende Kanzlei, so verdienen Abmahnkanzleien ihr Geld. Ein häufiger Betrag für Rechtsverfolgungskosten für z.B. einen Film mit einem Schadensersatz von 700€ beträgt 215 €, sodass oftmals eine Gesamtsumme von insgesamt 915 € zustande kommt.
Kosten, die anfallen um gegen die Abmahnung vorzugehen
Um gegen Abmahnungen vorzugehen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die verschiedene Kosten mit sich bringen. Wenn man sich dafür entscheidet mit einem Anwalt gegen die Abmahnung Einspruch einzulegen wird dafür eine Anwaltsgebührt vorab fällig, unabhängig, ob der Einspruch gelingt (Fall ist gelöst) oder nicht. Diese Gebühr kann nach der Gebührenordnung berechnet werden. Viele Rechtsanwälte bieten allerdings auch Pauschalpreise vorab an, die zwischen 150 € und 590 € liegen kann. In den meisten Fällen ist die Zahlung vorab zu leisten.
Ein anderes Modell ist das erfolgsabhängige Verhandlungsmodell. Dieses Modell ist vor allem für Fälle geeignet, in denen sich der Nutzer seine Schuld bewusst ist oder die Sache schnell und günstig vom Tisch haben möchte. In diesem Fall wird kein Einspruch eingelegt und keine Anwalt beauftragt sondern ein unabhängiger und neutrales Einigungsprofi, Konfliktlöser oder Mediator, der dafür sorgt, dass eine Einigung durch eine Verhandlung mit beiden Parteien herbeigeführt wird. Hier ist KEINE Vorabzahlung notwendig. Der Verhandlungsprofi wird nach Erfolg bezahlt und erhält sein Geld nur, wenn er wirklich eine Einigung herbeigeführt hat. Wenn er es z.B. schafft eine Abmahnsumme von 1000 € auf 500 € zu reduzieren erhält er 25% der ersparten Summe, sodass der Kunde am Ende einen Betrag von 625 € bezahlen kann um den Fall innerhalb weniger Tag zu erledigen.
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Abmahnung wegen Streaming aus den Jahren 2017 und 2018: was tun?
Viele Kunden fragen sich ob es möglich ist auch Abmahnungen aus den Jahren 2017 und 2018 zu verhandeln und den Vorgang damit abzuschließen.
Über unsere Plattform erreichen uns vermehrt Anfragen mit dem Betreff: Abmahnung Streaming 2017 und 2018. Doch warum wurden in den Jahren 2017 und 2018 so viele Stream Abmahnungen ausgestellt? Oder besser gefragt: wurden in den Jahren 2018 und 2017 mehr Abmahnungen ausgestellt als in den anderen Jahren? Wir haben dazu Nachforschungen angestellt und eine Statistik erarbeitet. Laut unserer Statistik wurden in besagten Jahren nicht mehr Abmahnungen ausgestellt als in den Jahren zuvor. Zwar erreichen uns auch ganz aktuelle Abmahnung aus diesem Jahr und Abmahnungen aus früheren Jahren, die bis in das Jahr 2010 zurückgehen (die Verjährungszeit beträgt 10 Jahre), allerdings ist ein hoher Anteil der Abmahnungen aus 2017 und 2018.
Dies liegt unserer Meinung daran, dass die Zeit, bis Nutzer sich entscheiden wirklich gegen eine Abmahnung vorzugehen tatsächlich 1-2 Jahre beträgt. Und da wir nun im Jahre 2019 / 2020 sind tauchen gerade die Abmahnungen Streaming 2017 und 2018 in dieser Zeit vermehrt auf. Grund für die Verzögerung könnte sein, dass die abmahnenden Kanzleien nicht locker lassen und oftmals mehrere Briefe versenden um sicher zu gehen, dass die Abmahnung auch wirklich zugestellt wurde und natürlich auch um Ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen und so letztendlich Druck auf die abgemahnte Person auszuüben, was in den meisten Fällen auch funktioniert.
Da schon viele Abmahnungen aus den Jahren 2017 und 2018 über unsere Einigungsprofis erfolgreich verhandelt wurden, ist dies kein Problem, unsere Einigungsprofis und Anwälte haben dafür eine eigene Strategie entwickelt.
Für Menschen, die eine Streaming Abmahnung zu einem späteren Zeitpunkt bekommen haben sei Folgendes gesagt:
Aus Verhandlungssicht ist es nach unserer Erfahrung besser, sich direkt der Abmahnung zu stellen und nicht 1-2 Jahre zu warten. Das Warten schwächt die Verhandlungsposition und kann ein Unverständnis auf der anderen Seite wecken. Im Regelfall gilt: je früher und je glaubwürdiger man mit seiner Abmahnung umgeht, desto höher sind die Erfolgsaussichten.
Nehmen Sie Kontakt auf
Sprechen Sie unverbindlich mit einem Einigungsprofi um ein angemessenes Vergleichsangebot zu erhalten. Dieser Service ist bis zu Ihrer Annahme des Angebots unverbindlich und kostenfrei.
Falls Sie eine individuelle Rechtsberatung oder Vertretung durch einen Fachanwalt wünschen, vermitteln wir Ihren Fall ebenso an eine unserer Partnerkanzleien.
Zum Bearbeitungsstand Ihres Falles bei uns senden Sie bitte eine E-Mail an: kontakt@abmahnungshilfe.de